Zwischen planetarer Erblindung und Dekarbonisierung
oder: Brauchen Subjekte Schwerkraft?
Dieser Essay entstand für das Transition Magazine von Raiko Sanchéz, eine Sammlung von Schriften und Kunst zum Thema Transhumanismus
Vorstellungskraft ganz ohne Virtual Reality: Ich stelle mir vor, ich bin Teil des Teams Voyager welches Mitte der 1960er Jahre den republikanisch-konservativen Präsidenten Nixon davon überzeugen will, hunderte Millionen von Dollar in eine Mission zu stecken, die lediglich folgenden Auftrag hat: Bilder von den äußeren Planeten unseres Sonnensystems „einzufangen“. Was wären meine Argumente gewesen? Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto. Fünf Jahrzehnte später muss kein:e Präsident:in mehr davon überzeugt werden den Geldhahn der Nation aufzudrehen, nur um einen Astronauten-Dummy in einem Elektroauto für eine Werbekampagne in den Weltraum zu katapultieren. Das können inzwischen Unternehmer mit exorbitanten Gewinnen und Kapital. Im Februar 2018, kurz nach meinem 28. Geburtstag, erschaute ich bei YouTube den Starman - außerhalb der planetaren Sphäre am Steuer eines Tesla Roadster. Er war „LIVE“, mir gegenüber, von der blau schimmernden Erde sich mit übersteuertem Ego wegbewegend. Frontal, Zentral, Fraglos. (...)